Latein-LK – is‘ schon O.K.

Was war das für ein Kurs, dieser Leistungskurs Latein?

Zum einen bestand er aus einem magister (ist ja klar) – Frau Preuße-Hüther – und 17 bis 18 discipuli (molesti), die man in zwei Gruppen einteilen kann: 1. die cupidi honoris, die in der Nähe vom magister saßen, und 2. die cupidi intervalli, die „zufällig“ etwas weiter weg saßen. Nun traf man sich also wöchentlich für fünf Stunden und (wenn nicht gerade Kaffee und Kuchen angesagt war) übersetzte Texte (zehn Prozent der Zeit) und diskutierte sie (90 %), wobei die cupidi honoris beim Diskutieren ihrem Namen alle Ehre machten (pituita).

Die Themenbreite des Kurses reichte von Frauen in Rom bis zu römischen Frauen und von der stoischen Philosophie bis zur Philosophie der Stoa.

 

Ja, und dann war da noch die Tutorenfahrt nach Rom. „Dies ist eine Studien- und keine Vergnügungsreise“ (PH). Hier hatte man die Auswahl zwischen 1. einem normalen Jugendhotel und 2. einem Kloster (mit Stacheldraht drumherum), wo man bis elf Uhr (abends) Ausgang hatte. Mal wieder setzten sich die cupidi honoris durch: „Ich will ja nicht um Mitternacht auf der Straße ein Messer im Rücken haben, sondern im Bett liegen“ (Jörg).

Tanja Kaller, Maren Schreier, Alex Theune,
Antje Hollatz, Iris Kwartnik

Positiv an dem coenobium waren das Essen und der billige vino, den allerdings nur fast nur die cupidi intervalli in Anspruch nahmen. Tagsüber liefen wir uns dann die Füße von einem Touristenort zum anderen wund und lernten durch tolle Referate selbst die hintersten Winkel kennen.

Raimund Wirth, Nina Werner, Alice Waclawczyk,
Parisa Saboor, Chin-Chin King, Stefanie Geserich

Aber es blieb auch genügend Zeit, auf eigene Faust Rom zu erkunden. Als sie für andere erst begann, war für uns Klosterschüler die Nacht meist zu Ende, wobei es leider auch kaum Ausnahmen gab. Außer einer Tätlichkeit eines Schülers an einer Mitschülerin (hey Jörg, wie wär‘ es mit einer Entschuldigung bei Antje?!) und einer hohen Gläserzahl auf Zimmer und Wänden verlebten wir wohl eine normale Tutorenfahrt. Schließlich wurde sie noch mit einem verhinderten Madonnenraub beendet.

Christine Pietzarka, Parisa Saboor, Pia Kuhn, Jörg Hofmann

Zurück in Gießen bereitete man sich dann noch „intensiv“ auf das Abitur (dritte Person Singular Präsens Passiv) vor, und so haben wir es nun mehr oder weniger glücklich hinter uns gebracht. Postremo sagen wir nach zwei Jahren „Salve“ an: Seneca, Ovid, Properz, Lesbia, Cyntia...

        und tschüß... salve... ciao... salute...

Ingo Klein

 

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