Mozart am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Sobald Frau Pfister den Raum A 300 (ja, die Musiker müssen sich immer in den 3. Stock hochquälen, besonders zu empfehlen ist diese Strecke mit Cello!!) in der ersten Stunde mit diesem oder einem ähnlichen Spruch betrat, konnten wir uns entspannt zurücklehnen und eine maximale Erweiterung unseres musikalischen Horizonts genießen. Doch keineswegs immer wußte Frau Pfister über neueste psychologische Erkenntnisse bezüglich der kummervertreibenden Wirkung Mozartscher Musik zu berichten, um diese auch gleich an uns auszuprobieren: jeweils donnerstags war Harmonielehre angesagt, und auch musikalische Formanalyse gehörte zum zu erlernenden Handwerkszeug. Einmal kam unsere gesamt-philosophisch-geistig-aesthetisch-musische Chefin 10 Minuten zu spät, wir waren – an die absolute Pünktlichkeit Frau Pfisters gewöhnt – schon weg. „Ich habe Ihnen Unterricht vorenthalten, wir holen ihn bei mir zuhause nach.“ Dort wuchs unser Kurs mit der Lehrerin unter Einwirkung von exzellentem Wein und mit Unterstützung von Tessiner Käsekuchen zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk auf Designer-Stühlen zusammen. Allerdings können wir natürlich nicht von uns behaupten, daß sich uns alle Modernismen unserer Meisterin gänzlich erschlossen hätten, von cadmiumgelben Waschbecken bis zu Karlheinz Stockhausen blieb uns doch noch einiges verschlossen. Ihre Geringschätzung basisnaher Supermärkte zugunsten des edelgebäckherstellenden Kunsthandwerkbetriebes Braun lernten wir hingegen zu schätzen.

Fazit nach 3 Jahren MuLKPi:
PFISTI am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!

Raimund Wirth, Birte Knierim, Tanja Kaller, eine weitere Autorin

 

 

                               Tanja Kaller         Birte Knierim  

 

 

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