Ten Years After

Die Redaktion bei ihrem ersten Treffen

17. Dezember 1994. Konspiratives Treffen in der Gnauthstraße 15. Die Teilnehmer: Eine Gruppe hochmotivierter Liebigschüler, kurz vor dem Abitur. Das Ziel: Eine perfekte Abi-Zeitung, herzustellen in sechs Monaten. Das Problem: Keiner der Anwesenden hat das je schon mal gemacht...

Daß ein halbes Jahr später, pünktlich zum Abischerz, dennoch ein vollwertiges Hochglanzprodukt auf dem LIO-Schulhof verkauft werden konnte, beruhte denn auch auf harter Arbeit und einer ordentlichen Portion Glück gegen Schluß. Organisation und Artikel-Schreiben stellten dabei noch die geringsten Probleme dar: Die Schwierigkeiten ewiesen sich als gänzlich anderer – und unvermuteter – Natur. Eine erste herbe Überraschung war zum Beispiel, daß die „Kollegen“ vom Jahrbuch nahezu den kompletten Werbemarkt abgegrast hatten und wir darum bis in die entferntesten Ecken des Landkreises fahren mußten, um noch Kunden für die Finanzierung aufzutreiben... Ebenso wenig hätten wir damit gerechnet, an die wahrscheinlich unfähigste Druckerei innerhalb Deutschlands zu geraten – oder es für möglich gehalten, vier Stunden vor der Auslieferung noch mal ein paar hundert Zeitungen aufkrampen zu müssen.

Aber das Ergebnis lohnte dann schließlich alle Mühen. Zwar mußte ein Gutteil des Reingewinns drauf verwendet werden, dem Auto von Mittermaiers einen Satz neue Reifen zu kaufen (auf der Heimfahrt von der Druckerei nach Gießen hätte um ein Haar ein gedankenlos daherbrausender LKW-Fahrer unseren jungen Leben ein unverdient frühes Ende bereitet), zu schweigen von den Anschaffungskosten für einen Zwölf-Liter-Feuerlöscher (die näheren Einzelheiten bleiben besser unerläutert) – gleichviel, die Redaktion feierte einen Sommer lang, froh, Fertigung, Verkauf und anschließenden Skandal einigermaßen heil überstanden zu haben.

Zehn Jahre nach diesem Abenteuer ist es endlich soweit: Einigermaßen pünktlich zum Jubiläum kommt die Abizeitung ins Netz! Einige wenige Artikel mußten freilich (vorerst) entfallen. So fehlt der vielleicht aufwendigste Beitrag, die Photostory rund um Jens, Svenja und Ingo im Midi: Bis ich die ganzen Sprechblasen hergestellt hätte, wär‘ das Jubiläumsjahr um gewesen. Folgt noch irgendwann. Vielleicht. Versprochen. Oder so.

Daneben konnte auch der Adreßteil nicht ins Internet gestellt werden. Das nicht nur aus Datenschutzbedenken, sondern bereits deshalb, weil die meisten Anschriften ohnedies veraltet sind. Statt dessen findet sich am Schluß der Seiten nun eine Liste mit E-Mail-Adressen unseres Jahrgangs, die – um den bösen BOTs die Arbeit zu erschweren – bewußt nicht als tauglicher Hyperlink gestaltet sind. Damit der unbefugte Zugang durch LIO-Fremde ausgeschlossen bleibt, wurde der Bereich außerdem durch ein Paßwort geschützt.

Da die E-Mail-Adressenliste weitgehend auf Angaben aus dem Jahr 2000 basiert, ist es mit der Aktualität natürlich nicht so weit her. Abhilfe könnt nur Ihr schaffen – nämlich indem Ihr Eure derzeitige Netzanschrift rüberschickt! Sollte jemand ein Löschen seiner E-Mail-Adresse wünschen, genügt eine kurze Aufforderung; der entsprechende Listeneintrag wird dann unverzüglich gestrichen. Schreibt einfach eine E-Mail an Jost.Holtzmann(-at-)revanche-pour-sadowa.de.

Ansonsten gibt es zur Web-Edition nicht viel zu erklären. Die meisten Artikel wurden unverändert übernommen, mit Ausnahme einiger weniger grammatikalischer Berichtigungen. Das betrifft im wesentlichen aber nur den Preuße-Hüther-Artikel, der 1995 durch ein Versehen unkorrigiert in Druck kam. Das Design der Seiten ist absichtlich karg gehalten, da eine größtmögliche Übereinstimmung mit dem Layout der ursprünglichen Abizeitung erzielt werden soll.

Freilich: Ein bißchen bunter durfte es ja schon sein. Soweit Originale der Bilder noch vorhanden waren, habe ich daher alle Photos (meist anhand von Negativen) noch mal eingescannt und als True-Colour-Dateien eingefügt. Die meisten Bilder können durch Anklicken in einer größeren Version geöffnet werden, die sich – bei bescheidenen Ansprüchen – für einen Ausdruck eignen sollten. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Philipp, der mir die Negative seiner damaligen Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat! Leider ist eine ganze Anzahl von ihnen 1995 in einem Photolabor verloren gegangen; die betreffenden Bilder sind deshalb nur schwarz-weiß und grob gerastert aus der Druckversion der Abizeitung übernommen. Wenn jemand Abzüge haben sollte: her damit!

Das gilt übrigens auch für Aufnahmen aus der Schulzeit ganz allgemein. –Microsoft-User werden schließlich feststellen, daß die ursprünglichen Artikel grundsätzlich in der Schriftart Times New Roman gehalten sind; Ergänzungen, Anmerkungen und sonstwie neue Texte sind dagegen – wie diese Seite hier – in Garamond zu sehen. So. Und jetzt ab zur Zeitung, hat ja lang genug gedauert!

Jost Holtzmann